Lutherstadt Eisleben, Geburtshaus Martin Luthers
Das Gebäude wurde sehr bald nach dem Tod von Dr. Martin Luther
eine Stätte der Verehrung seiner Person und der Würdigung
der Reformation.
Bei dem Brand im Petriviertel 1689 wurde das Obergeschoß
des spätmittelalterlichen Hauses von den Flammen verzehrt.
Danach erwarb die Stadt das Grundstück. Reichliche Spendengelder
erlaubten bis 1693 einen Wiederaufbau mit barockisierender Gestaltung.
Während das Erdgeschoß nun als Schreib- und Rechenschule
genutzt wurde, entstand mit dem "Schönen Saal"
eines der ältesten Geschichtsmuseen im deutschsprachigen
Raum, allein vom Bürgertum getragen und ohne Auftrag der
Obrigkeit. Bereits damals wurde erkannt, daß das lebendige
Erbe Luthers hier gepflegt werden muß, denn Luther wollte
nicht nur die katholische Kirche reformieren, sondern bezog auch
das Schulwesen in seine Reformationsbestrebungen ein. Das Geburtshaus
ist die einzige Lutherstätte, die als Schule genutzt wurde.
So wurde hier einem Hauptanliegen des Reformators, Schulen zu
gründen und die Mädchen und Jungen im evangelischen
Glauben zu erziehen, Rechnung getragen.
König Friedrich Wilhelm III. verfügte in der Kabinettsordre
vom 27. Februar 1817 das Geburtshaus Martin Luthers künftig
auf Staatskosten zu erhalten. Seit dem 19. Jh. wurde eine umfangreiche
reformationsgeschichtliche Sammlung aufgebaut.
Die Ausstellung ist dem Leben und Wirken von Martin Luther gewidmet,
wobei Herkunft, Kindheit, Jugend und Klostereintritt Luthers und
die Lutherverehrung nach seinem Tode Schwerpunkte bilden. Zu den
Exponaten gehören neben anderen wertvollen Stücken und
mittelalterlichen sakralen Kunstgegenständen auch ein spätgotischer
Schnitzaltar und eine kostbare deutschsprachige Bibel aus dem
Jahre 1483.
Anschrift:
Seminarstraße 16
06295 Lutherstadt Eisleben
Tel.: 03475/602775
Öffnungszeiten
im Sommerhalbjahr: 01. 04. - 31. 10. täglich von 10.00 -
18.00 Uhr
im Winterhalbjahr 01. 11. - 31. 03. Montag geschlossen
Dienstag - Freitag: 10.00 - 16.00
Samstag/Sonntag: 12.00 - 16.00 Uhr
Copyright(c) 1996 Fremdenverkehrsverein Eisleben und 1997 KDG Wittenberg.
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