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Martin Luther als Mönch (1505-12)

Bei einem schweren Sturm -so berichtet die Legende ("Der Blitz") - habe Luther sich verpflichtet, Mönch zu werden. Diesen Entschluß ändert er auch nicht, als Freunde und vor allem sein Vater den erfolgreichen Studenten und angehenden Juristen umzustimmen versuchten. Er geht 1505 in das Augustinerkloster in Erfurt, wo er 1506 sein Mönchsgelübde ablegt.

Das Mönchsleben war zur Zeit Luthers ein hartes Brot, es wurde bestimmt durch Fasten, Beten und Arbeiten. Der Tag der Mönche begann um 3.00 Uhr mit dem ersten Stundengebet. Diese Zeit prägt Luther sehr, vor allem findet er hier den engen Bezug zur Bibel, der sein späteres Arbeiten und seine späteren Schriften kennzeichnen wird.

Luther munkkina 1507 wird Luther in Erfurt zum Priester geweiht. In diesem Jahr beginnt er auch ein Theologiestudium in Erfurt. Er studiert Scholastik, kommt aber auch mit den Ideen der Humanisten in Berührung, auch begrüßt er ihre Losung 'Ad Fontes!' - Zurück zu den Quellen.
Für ihn bedeutete dies vor allem das Studium der griechischen und hebräischen Originale der Bibel (Bibelhumanismus).

Martin Luther als Professor in Wittenberg (1512-17)

Luther, 1512 Doktor der Theologie geworden, erhält nun an der Wittenberger Universität "Leucorea" die Bibelprofessur. Er hält Vorlesungen über die Psalmen (1514/15), den Römerbrief (1515/16), den Galaterbrief (1516/17) und den Hebräerbrief (1517/18).

Diese Zeit ist durch ein starkes Ringen Luthers um religiöse Erkenntnis geprägt. Die für ihn entscheidende religiöse Erleuchtung soll er beim intensiven Studium des Römerbriefes erlangt haben: der Mensch erlange Gerechtigkeit allein durch die Gnade Gottes, nicht durch gute Werke (Röm. 1, 17): Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben." (Luthers Übersetzung)

Luther hat, wie er selbst berichtet, diese für ihn entscheidende Erkenntnis in der Studierstube seines Wittenberger Klosterturms gemacht. Der Zeitpunkt dieses auch als Turmerlebnis bezeichneten Ereignisses ist jedoch umstritten.

Um Luther bildet sich nun ein Theologenkreis, dem auch Nikolaus von Amsdorf und Karlstadt (Andreas Bodenstein) angehören.

Auch wird Luther 1514 als Prediger an die Wittenberger Stadtkirche berufen.

Copyright (c) KDG Wittenberg 1997, 2001
Copyright (c) KDG Wittenberg 1997, 2001

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